Trennen oder zusammenbleiben?
Das "Aus" einer Beziehung kann die verschiedensten Ursachen haben. Soweit ist das kein Geheimnis. Gewalt, Missbrauch, notorisches Fremdgehen, Lügen, Medikamente oder Alk. sind auf jeden Fall sehr wichtige und eindeutige Gründe, eine Partnerschaft zu beenden.
Keine Trennung ist leicht - Trennen oder nicht?
Selbstschutz ist das oberste Gebot, falsch verstandenes Mitleid oder ein Helfersyndrom führen hier nicht weiter. Das eigene Leben soll ja nicht unter einer Beziehung leiden, sondern dadurch bereichert werden.
Ganz häufig jedoch sind die Gründe, eine Beziehung zu beenden, nicht so eindeutig und schwerwiegend, dass man leichtfertig mit "Ja" oder "Nein" antworten könnte.
Wie also herausfinden, ob eine Trennung der richtige Schritt ist?
1.) Selbsterkenntnis
Bevor Sie einen eindeutigen Entschluss fassen, analysieren Sie Ihre Beziehung. Wie war Ihre Beziehung am Anfang, was hat Sie aneinander fasziniert? Warum haben Sie sich damals verliebt und gibt es noch einen Funken dieser Liebe? Was genau stört Sie an der jetzigen Situation? Am besten nehmen Sie sich dazu ein Blatt Papier, eine ruhige Stunde, eine Tasse Tee und dann schreiben Sie alles auf, was Ihnen so durch den Kopf geht. Am besten in Form einer Pro/Kontra-Liste. Bald schon wird sich herauskristallisieren, was Ihnen fehlt oder was noch zu retten ist.
2.) Lebensumstände
In manchen Situationen kann man sein Leben nicht von heute auf morgen auf den Kopf stellen und aus einer Beziehung flüchten. Das können Lebensumstände sein wie bspw. gemeinsame Kinder, Schulden, ein gemeinsam gebautes oder gekauftes Haus, finanzielle Gründe, Krankheit und mehr.
Natürlich ist eine Trennung einfacher, wenn man generell flexibel agieren kann, aber egal in welcher Situation man sich auch befindet, wichtig ist am Ende, dass man nicht mehr tagtäglich unglücklich mit seiner Lebenssituation ist. Hat man einmal den Entschluss gefasst, dass eine Beziehung nicht mehr zu retten ist, und geschieht das auch einvernehmlich mit dem Partner, dann ist alles andere nur noch eine organisatorische Frage.
Schwieriger wird es, wenn der Ex-Partner einem Steine in den Weg legt und eine andere Vorstellung der Zukunft hat. Aber auch das ist kein Argument, bei seinem Partner zu bleiben und lebenslänglich unglücklich zu sein. Natürlich ist der Berg, den man überwinden muss, größer, aber letztendlich ist es eben nur ein Berg. Und Schritt für Schritt schafft man es zum Gipfel. Hierbei gibt es übrigens auch von außen Unterstützung, wenn Sie alleine nicht in der Lage dazu sind, ihr Leben zu ändern.
Sie finden sofort schnelle Hilfe in speziellen Foren, wie bspw. www.Trennungsschmerzen.de, wo sich Gleichgesinnte austauschen und Erfahrungen teilen oder aber professionelle Hilfe bei Psychologen, bei der Seelsorge, aber auch bei kirchlichen Einrichtungen. Ganz wichtig ist, Sie sind nicht allein und das, was Ihnen gerade passiert, ist tausendfach bereits auch anderen Menschen passiert. Es gibt immer eine Lösung. Am besten Sie besuchen gleich das Forum und lesen die vielen Geschichten von der Gegenseite. So wird die Trennung für Sie transparenter und klarer. Die Entscheidung sollte nicht von heute auf morgen getroffen werden.
3.) Bleiben oder gehen?
Sind es nur Kleinigkeiten, die als sehr störend empfunden werden, oder prallen gar zwei unterschiedliche Lebensvorstellungen aufeinander? Mnachmal schleicht sich im Laufe der Jahre eine bequeme Alltagsroutine ein. Man mag sich zwar gern, aber das Knistern, der große Funken, das Feuer ist irgendwie verschwunden. Nun kommt es einerseits auf die Lebensumstände und eventuell auch auf das Alter oder die gemeinsamen Jahre an. Lebt man eigentlich ein soweit erfülltes Leben und vermisst nur ein paar Aspekte der früheren Partnerschaft, dann kann man durchaus für sich entscheiden, in der Beziehung zu bleiben und weiterhin bequem nebeneinander zu leben.
Der persönliche Leidensdruck ist dabei entscheidend. Ist dieser Druck trotz aller Bequemlichkeiten und Annehmlichkeiten zu groß, besteht natürlich in jedem Lebensalter die Möglichkeit, auch einen neuen Partner zu finden, der das Feuer wieder auflodern lässt. Das kann, muss aber nicht sein.
In manchen Fällen ist es also nicht unbedingt die richtige Entscheidung, das Handtuch zu werfen. Bspw. wenn man finanziell komplett abhängig vom Partner ist, das Haus verlassen müsste und vielleicht auch noch die familiären Beziehungen zur Verwandtschaft darunter leiden würden. Dann lieber alles erst einmal weiterlaufen lassen und sich stattdessen andere Glücksmomente suchen, indem man bspw. ein neues Hobby beginnt oder Dinge tut, die einem selbst Gut tun.